Reisebericht an das Internationale Topolinotreffen im Raum Saarbrücken vom 26. – 28.08.2022

Da unser Topolino Weinsberg nicht so langstrecken- und alltagstauglich ist (zumindest behaupte ich das immer), haben wir uns entschieden, mit Zugfahrzeug und gedecktem Anhänger nach Deutschland zu fahren. Liseli Miescher und Fritz Buser haben sich uns, mit ihrem Topolino auf einem Anhänger, angeschlossen. So starteten wir, gemütlich und völlig stressfrei, bereits am Donnerstagvormittag.

Bei schönstem und warmem Wetter fuhren wir auf der Autobahn nach Basel und dann über die Grenze nach Frankreich, Richtung Colmar. In Frankreich fuhren wir noch ein kurzes Stück auf der Mautstrasse und genossen dann die Überlandstrassen, entlang leider völlig ausgetrockneten und braunen Weiden und Maisfelder. Nach ein paar Stopps und wieder in Deutschland fanden wir das Hotel Scheidberg in Wallerfangen nach einer kleinen Irrfahrt. Ein schönes Hotel in einer Waldlichtung auf einem Hügel gelegen und, ganz wichtig,  mit genügend Platz für die zahlreichen Anhänger mit offenbar ebenfalls nicht langstreckentauglichen Topis (oder Topianern).

Zu unserem Erstaunen waren am Donnerstagnachmittag um 16 Uhr schon viele da. Auch einige unserer Topolino-Freunde aus der Schweiz standen bereits auf dem Parkplatz und begrüssten uns. Insgesamt nahmen 61 Fahrzeuge an dem Treffen teil, wobei die Schweiz mit 21 Personen in 12 Topis nicht schlecht vertreten war. Es reiste sogar je ein Paar aus Norwegen und Ungarn an. Weiter gab es Teilnehmer aus den Niederlanden, Belgien, Italien und natürlich Deutschland. 

Alle Mitglieder der Squadra waren im Hotel Scheidberg untergebracht. Ein paar Schweizer logierten in einem Stadthotel in Saarlouis, ca. 15 Minuten entfernt, dafür mit Tiefgarage. Das Abladen unserer Topis haben wir wegen unsicherer Wetterprognose auf den nächsten Morgen verlegt und sind nach allgemeinem Hallo-Sagen gleich zum Apéro übergegangen. 

Am Freitag um 14 Uhr begrüsste uns der deutsche Präsident Jörg Ahlgrimm. Anschliessend begaben wir uns auf eine erste Ausfahrt in Gruppen von je 10 Fahrzeugen. Da unser Gruppenführer die schöne Gegend genau so wenig kannte wie wir, gab es ab und zu eine Zusatzschlaufe oder einen Orientierungshalt am Strassenrand. Aber kein Problem, am Ende haben es alle Gruppen geschafft die Etappenorte zu finden. Nach einer wunderschönen Fahrt durch schmucke Dörfer und auf perfekten Topi-Strassen zur Saarschleife bei Mettlach wurde uns vor dem modernen Eingangsgebäude ein grosser Platz zugewiesen, der ein schönes Fotosujet ermöglichte. Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir das Gartenrestaurant, wo uns eine grosse Auswahl an Kuchen erwartete. Ein paar Schritte weiter hatten wir einen grandiosen Ausblick auf die schönste Flussschleife Deutschlands. 

Von dort ging es über eine Wald- und Wiesengrenze für einige Kilometer nach Frankreich und dann, zurück in Deutschen Landen, zum Sektempfang auf dem Pehlinger Hof. Davon habe ich leider nicht viel mitbekommen, da ich nach dem Parkieren erst einmal dem unschönen Geräusch, das sich auf den letzten Kilometern hinten links bei unserem Weinsberg bemerkbar gemacht hatte, auf den Grund gehen wollte. Immer wenn ich langsam fuhr, hörte ich etwas in der Radkappe klappern, bei schnellerem Tempo war es weg. Zuerst dachte ich an eine lose Radschraube und war nicht sonderlich beunruhigt (Cathrine auf der Beifahrerseite hatte dies zum Glück nicht mitbekommen). Doch das Staunen war dann bei mir und auch bei der versammelten Fachkompetenz gross, als man den genauen Grund für das Geräusch gefunden hatte: die Kronenmutter auf der Antriebswelle war abgebrochen. Das heisst das Rad hätte irgendwann mit Trommel und Welle herauswandern und abfallen können. Mit Bremsen wäre dann auch Schluss gewesen. Offenbar handelte es sich um einen Ermüdungsbruch der Antriebswelle. Zum Glück ist man mit dem Topi nicht so schnell unterwegs (meine Schwiegermutter pflegte immer zu sagen, dass man nie schneller sein sollte als der persönliche Schutzengel fliegen kann). Auf ein Weiterfahren war so natürlich nicht mehr zu denken und nach einigem Hin und Her habe ich beschlossen auch auf eine Feld- und Wiesenreparatur zu verzichten. So wurde unser Weinsberg für den Weg zurück aufgeladen und beim Hotel wieder im Anhänger verstaut. Von da an wurde Cathrine Beifahrerin von Hannes (er war ja auch mit seinem Weinsberg da) und ich durfte bei Seppi mitfahren. 

Nach dem Nachtessen auf dem Pehlinger Hof kam ich gerade rechtzeitig zur Sitzung der Federazione. ins Hotel zurück. Das Wichtigste schon mal vorneweg: wie wir ja alle wissen, wird nächstes Jahr definitiv das Internationale Treffen bei unseren Freunden in der Innerschweiz stattfinden und im Jahr 2024 hat sich Ungarn bereit erklärt ein Treffen durchzuführen. 

Am Samstagmorgen wurde dann zur grossen Saarland-Tour gestartet. Im Städtchen Lebach gab es auf einem grossen Platz einen Halt, wo wir genug Zeit hatten für die Erledigung verschiedenster Bedürfnisse. Bei den Männern handelte es sich meistens um Benzingespräche. Danach folgte ein kurzer aber heftiger Aufstieg für die kleinen Oldtimer. Wir parkierten unsere Topis unter dem Schaumbergturm auf 595 m ü.M. und begaben uns zum Mittagessen in die Schaumberg-Alm-Hütte. Das Essen schmeckte vorzüglich und die musikalische Live-Unterhaltung passte so gut, dass einige sogar das Tanzbein schwangen. 

Nach kurzer Weiterfahrt parkierten wir in Tholey und kamen in den Genuss einer Führung durch den Klostergarten und die Abteikirche. Der Benediktiner-Mönch hätte gewiss viel, sehr Interessantes zu erzählen gehabt, aber leider war es akustisch kaum möglich, ihm zu folgen. Für mich war der Besuch der Kirche aber trotzdem lohnenswert, da die farbigen Fenster und die Orgel herausragend waren. Nach dieser «anstrengenden» Führung hatten wir erstmal ein Eis verdient. Danach fuhren wir wieder in Gruppen zurück zum Hotel, wo uns genügend Zeit blieb für einen gemütlichen Apéro und um uns dann gebührend bereit zu machen für den grossen Topolino Abend mit Festessen. 

Nach dem Festmahl vom Buffet wurde eine Versteigerung durchgeführt. Neben Nützlichem für Topianer gab es auch Witziges und Praktisches zu ersteigern. Auf jeden Fall hatten die Schweizer mengenmässig die Nase vorn. 

Nach einer kurzen Nacht kam auch schon der letzte Programmpunkt: die Besichtigung des ehemaligen Eisenwerks „Völklinger Hütte“. Das Werk wurde 1986 stillgelegt und gilt heute als Weltkulturerbe. Auch hier genossen wir eine Führung in Gruppen. Unser Mann war ein pensionierter Werkmeister, der sein Leben lang dort gearbeitet hat und somit viel Interessantes zu erzählen hatte. 

Nach einem Mittagsimbiss beim Werk, der noch ein wenig Mitarbeit unseres flexiblen OK’s benötigte, verabschiedeten wir uns und fuhren zusammen mit Liseli und Fritz Richtung Heimat. Auch die anderen Gruppen fuhren von dort aus in verschieden langen Etappen und auf unterschiedlichen Routen wieder in die Schweiz. 

Nach wenigen Kilometern auf der Autobahn entdeckten wir dann auf dem Pannenstreifen ein vertrautes Fahrzeug. Einen Topolino Weinsberg mit Hannes Käsermann am Steuer. Der Motor lief zwar, nahm aber kein Gas an und stotterte. Nach einem Check durch Fritz war klar, dass die elektrische Benzinpumpe nicht genügend schöpfte. So musste Hannes sein Schmuckstück dem Pannendienst überlassen und fuhr mit uns nachhause. 

Wie ich dann aus unserem Chat erfahren habe, gab es noch eine weitere Panne, aber insgesamt sind alle gesund und munter und irgendwann auch ihre Topis, gut nachhause gekommen. 

Heinz Burn

Eine Antwort auf „Reisebericht an das Internationale Topolinotreffen im Raum Saarbrücken vom 26. – 28.08.2022“

  1. Wir danken Heinz ganz herzlich für den ausführlichen Bericht mit schönen Bilder.
    Auch wir haben die Tage richtig genossen.
    Unser treue Topolino hat uns wieder ohne Probleme heim gebracht. Die fahrt war wie die Hinfahrt zu lange und haben wieder daraus gelernt sich mehr Zeit zunehmen. Wir sind Ja pensioniert!
    Nochmals ganz herzlichen Dank!
    Kees und Mary

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